Japan Tagebuch von Roger Teil 5

Kodokan

Dieses Kapitel ist das letzte meines Tagebuches und geht nur um den Kodokan Besuch.

Diesen zunächst zu finden war gar nicht so einfach, wenn man sich hier nicht auskennt. Aber schließlich habe ich den Kodokan doch gefunden. Von außen ist es kein schönes Bauwerk, da hätte ich mir etwas mehr „prunkvolles“ erwartet. Naja, nachdem ich den Souvenir-Laden geplündert hatte und mit der Verkäuferin, die nur japanisch sprechen konnte. Mit Händen und Füßen erfragt ich, wo ich mich den Anmelden müsste und ging zur internationalen Anmeldung. Die internationale Anmeldung ist ein Gebäude weiter und auf dem Weg dorthin begegnete ich noch einem Status von Jigoro Kano.

Leider war das Büro nicht besetzt, so dass ich dann ohne Zulassung zur Anmeldung gegangen bin. Also ab in den Aufzug und hoch in den 4. Stock. Die Tür geht auf und dann erstmal Schuhe ausziehen. Zur Anmeldung geht es nur ohne Schuhe. Der alte Mann an der Rezeption war sehr freundlich und zeigte mir die Umkleiden und wie alles hier so funktioniert. Nach dem umziehen ging ich vom 4. Stock in den 7. Stock über ein Treppenhaus, wo es in das Dojo ging. Gefühlte 200 Treppenstufen ;-). Es war vorher ein Kinder Training und danach das Erwachsenen Training. Samstags ist nur Randori Training, jedoch war dies wirklich sehr lehrreich.

Als ich im Dojo auf den Start des Trainings wartet, sprach ich einen japanischen 3.Dan Grad an, und fragt Ihn wann es hier den so los ging und wie es so ablaufen würde. Er meinte, dass das Training schon begonnen hat, also ohne direktes an grüßen, aber ab 18 Uhr hätten wir dann alle 4 Matten für uns. Er fragt auch sofort wo ich her käme und ob ich mit Ihm ein Randori machen würde. Ich sagt klar, aber zunächst erst mal aufwärmen. Nach dem Aufwärmen machte ich erstmal Boden Randori. Nun wurden mir direkt zwei Dinge gezeigt. Der Rang höhere sitzt immer zur linken vom Portrait von Kano. Zudem gibt es Boden Randori immer nur am Rand. Nun gut, an gegrüßt und ehrfürchtig gings los, und siehe da, Japaner kochen auch nur mit Wasser oder sind im Boden sehr schlecht. Nach 3 Minuten stand es 3:0 für Deutschland. Es kam der nächste Japaner, dem es auch nicht besser erging. 6:0 für Deutschland, dann kam einer der Meister und zeigte mir ein paar Boden-Tricks zur richtigen Belastung des Partners. Nachdem es mit dem nächsten Japaner schon 7:0 stand, schickte der Sensei mir anscheinend seinen Boden-Spezialisten vorbei. Ich war schon ganz schön fertig nach gefühlten 30 Minuten Boden Randori. Verloren habe ich kein Boden-Randori. 😀

Dann ging es mal weiter in den Stand. Ich lernte Erik kennen, der aus New York kommt und oft in Tokio ist. Er stellte mir sofort seine Training Partner vor, welche Japaner, Franzosen und Deutsche waren. Ja richtig, eine deutsche Dame aus Dresden. Mehr zu dem Leute nachher. Also rauf auf die Matte und wieder einen Fehler gemacht. Wieder an den Rand und erstmal hinknien und verbeugen. Dann aufstehen und in die Matte gehen und los gehts. Also Erik, der Amerikaner, war einfach, aber die Japaner sind schon ein anderes Kaliber. Die 80 Kg Japaner bekam ich geworfen, aber die Schwergewichte sind unglaublich stark. Noch was zu dem Umgang mit dem Respekt im Kodokan. Jeder Erwachsene Kyu Grad, der an einem Dan Grad vorbei kommt, grüßt diesen an. Dan Grade grüßen alle die Trainer und Sensei’s an. Ausnahmslos!!! Also galt das auch für mich. Komisch war es schon, das eine Gruppe (6-7 Kyu’s) zum Training kam und vor mir einzeln stehen blieb und mich angrüßten. 😉

Am Ende stellte mir Erik noch einen Sensei vor, welcher wirklich gut Englisch konnte. Er war wirklich sehr nett und freute sich, das wir viele Kinder trainieren. Das Stand-Randori mit ihm war was besonderes. Unglaublich harter Griff, ganz weiche Bewegungen. Auf jede und ich meine jede meiner Bewegungen kam sofort eine Ausgleich-Bewegung. Ich hatte das Gefühl mit keinem Zukämpfen, aber frei bewegen konnte ich mich nicht.

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Nach dem Training wurde ich von Erik und Trainingspartner auf einen Drink eingeladen. Also duschen und los in einer nahe gelegene Bar.

Das war ein sehr anstrengender Tag, den ich aber bestimmt nicht vergessen werde. Nun endet mein Tagebuch über die Japan Reise und ich hoffe Ihr habt Euch über meine Beiträge gefreut.

Gruß, Euer Roger